Berlin: Heimatlieder aus Deutschland

HeimatliederDas Projekt Heimatlieder aus DeutschlandDass unsere Hauptstadt ein Schmelztiegel der Nationen ist – eine Binsenweisheit. Dass Berlin sich als ein Zentrum des elektronischen Untergrunds hervortut – ebenso anerkannt. Wie aber passen diese beiden Erkenntnisse zusammen? Das Projekt „Heimatlieder aus Deutschland“ führt es vor Ohren: Zunächst war da die Idee, Beiträge von in Berlin ansässigen Musikern zu sammeln, deren Wurzeln in anderen Ländern liegen. Genauer: in Ländern, mit denen die Bundesrepublik oder die DDR einen Anwerbevertrag geschlossen hatten. Von ihrem migrantischen Hintergrund her zeigen sie, dass Fado, koreanische Chorliteratur, serbische Melancholie, türkische Liebeslieder und mosambikanische Roots heute eben auch zu Deutschland gehören, deutsche Volksmusik geworden sind. Das Projekt feierte unter dem Titel „Heimatabend“ am 10. Juni in der Komischen Oper in Berlin Premiere und ist immer noch auf Tour.

Um dem Unternehmen nun einen zeitgenössischen Anstrich zu verpassen, haben sich bekannte Berliner Elektronikkünstler daran gemacht, die facettenreiche Einwanderer-Folklore mit einem experimentellen Mantel aus Beats, Loops und Programming einzukleiden. Unter den Pultmeistern sind „Autopilot“ Guido Möbius, die Untergrund-Eminenz Gudrun Gut oder Can „Khan“ Oral vom Techno-Club Berghain. Als CD erscheint diese „New German Ethnic Music“, wie sie die Macher nennen, im Oktober nun sowohl in ihrer Reinform als auch in der Remix-Fassung (diese zudem mit einer 12“-Auskopplung) auf dem Label Karaoke Kalk.

Weiterführende Links:
„Heimatlieder aus Deutschland“
Karaoke Kalk

Text
Stefan Franzen
Foto
Valerie Schmidt

Veröffentlicht am unter News

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