Jazz Photographie

Seit rund 35 Jahren setzt sich der 1956 in (Ost-)Berlin geborene Detlev Schilke mit Jazzfotografie auseinander. Begonnen hat es für ihn bei der Jazzwerkstatt Peitz 1979: Schon damals hat ihn nicht nur das Treiben auf der Bühne interessiert, auch die zum Klischee gewordenen Motive etwa mit „schwitzenden Gesichtern“ der Musiker haben ihn nicht angetrieben. Vielmehr wollte Schilke still und „cool“ mit seiner Kamera unter die Oberfläche der Jazzer blicken, um die Seele als Kern ihrer improvisierenden Kreativität sichtbar zu machen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Noch zu DDR-Zeiten wurde Schilke für seine Jazzmusiker-Poträts mehrfach ausgezeichnet, zahlreiche Ausstellungen zeigten seine sensible Fotografen-Arbeit.

Die Ausstellung, schlicht mit „Jazz Photographie“ überschrieben, in der Stadtpfarrkirche Müncheberg legt ihren Schwerpunkt auch auf Arbeiten Schilkes der neueren Zeit. Auf die emotional dichten, wie insziniert wirkenden Farbbilder von Konzerten in Neuhardenberg zwischen 2004 und 2010 zum Beispiel: ein Jan Garbarek mit seinem gebogenen Sopransaxofon am rechten Bildrand, ein ekstatisch „aufgeladener“ Pat Metheny im Scheinwerferlicht, ein cool und lässig beobachtender Ornette Coleman mit seinem Altsaxofon in der Hand. Ein weiterer Schwerpunkt sind Schwarzweiß-Fotografien, die Schilke bis heute macht. In Müncheberg werden zum ersten Mal schwarzweiße Musikerporträts gezeigt, die nicht nur ein Schlaglicht auf Persönlichkeiten der Jazzgeschichte werfen, sondern auch die Entwicklung des Jazz-Fotografen Detlev Schilke zeigen: unter anderem mit Bildern von Joe Pass, Michel Petrucciani, Joe Lovano oder Pharoah Sanders. Die Vernissage findet am 24. Juli statt, unter anderem mit einer Laudatio des auch für Jazz thing schreibenden Autors Wolf Kampmann und einem Konzert des Duos Natascha Zickerick (Tuba) und Oliver Busch (Flöte, Bassklarinette). Zu sehen sind Schilkes Fotos bis zum 7. September.

Weiterführende Links:
Stadtpfarrkirche Müncheberg
Detlev Schilke