Yma Sumac: 100. Geburtstag

Yma SumacYma SumacHeute würde Yma Sumac (bürgerlich: Zoila Emperatriz Chavarri Castillo) ihren 100. Geburtstag feiern. Die vor 14 Jahren verstorbene peruanische Sängerin hatte ein Hollywood-reifes Leben. Die „Nachtigall der Anden“ mit der Fünfoktaven-Stimme führte ihre Abstammung auf den letzten Inka-Herrscher Atahualpa zurück, was wohl nicht den genealogischen Tatsachen entspricht. In der Jugend sang Yma Sumac („ima shumaq“ in Quechua: „wie schön!“) Andenfolklore und war in der Tanzgruppe ihres späteren Ehemannes Moisés Vivanco unterwegs. 1950 entdeckte sie der US-amerikanische Produzent Les Baxter und machte sie zu einer der ersten Protagonistinnen des Exotica-Genres mit den Album „Voice Of The Xtabay“ und „Legend Of The Sun Virgin“.

Auf den Erfolgen der 1950er gründet auch ihr weltweiter Ruhm. Ihre Songs waren manchmal in farbenprächtige, avantgardistische Orchesterarrangements eingebettet, manchmal in Mambo- oder ChaChaCha-Settings. Sumac schaffte es an der Seite von Charlton Heston 1954 auch auf die Leinwand („Secret Of The Incas“). In den 1970ern schwenkte sie auf Rock ein und wurde eine Ikone der LGBTQ-Bewegung, aber auch Musiklieferantin für einen Smartphone-Werbespot. Ihre Verdienste um die weltweite Popularität der lateinamerikanischen Musik sind heute nicht unumstritten, in Peru gilt ihre Arbeit mitunter als klischeehafte Zeichnung des musikalischen Erbes. Neuerdings kommt die Unvergleichliche zu neuen Ehren: Das Madrider Label Ellas Rugen hat eine Serie von Wiederveröffentlichungen aus ihrem Werk begonnen.

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Yma Sumac
Ellas Rugen

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

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