RIP: Günter Discher

Günter DischerZum Tode von Günter DischerWegen seiner Mitgliedschaft bei der Hamburger „Swing-Jugend“ wurde Günter Discher von den Nationalsozialisten beobachtet und verfolgt. Nach einer Denunziation wurde er von der Gestapo 1942 festgenommen und auf der Grundlage eines „Schutzhaftbefehles“ mit der Lagernummer 852 ins Jugend-KZ Moringen überstellt – da er durch „sein zersetzendes und staatsabträgliches Treiben erhebliche Unruhe in die Bevölkerung trägt“.

Discher galt als ausgewiesener Swing-Experte, kenntnisreicher Jazz-Historiker und Herausgeber einer eigenen CD-Edition, seine Expertise stellte er auch den Drehbuchautoren des amerikanischen Filmdramas „Swing-Kids“ (1993, Regie: Thomas Carter)  zur Verfügung. In seiner privaten Plattensammlung, die im Krieg zerstört und nachher von ihm wieder aufgebaut wurde, hatte er über 20.000 Swing-Platten und über 10.000 CDs zusammengetragen. „Swingmusik war Freiheit – grenzenlose Freiheit“, sagte Discher, wenn er auflegte, „es darf getanzt werden! Ich bitte Sie aber, nicht das Mobiliar zu zerstören!“ „Deutschlands ältester Jazz DJ, Günter Discher, ist tot“, heißt es nun auf dem ihm gewidmeten Online-Auftritt. Discher starb am 9. September im Alter von 87 Jahren in einem Hamburger Altenheim. Noch am Abend zuvor hatte er dort für seine „Peers“ aufgelegt.

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1 Kommentar zu „RIP: Günter Discher“

  1. Er war ein großartiger Mann und wird der Swingszene sehr fehlen. Seine Plattenfirma hat eine Seite für Günter eingerichtet guenterdischer.de

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