Sun: Blues in der Box
Im Januar 1950 eröffnete Sam Phillips sein Studio in Memphis und produzierte erste kommerzielle Aufnahmen für Plattenfirmen wie Chess Records. Zwei Jahre später gründete er dann das Label, das ihn zur Legende werden ließ: Sun Records. Er produzierte für seine und andere Firmen Bluesmusiker wie Howlin’ Wolf, James Cotton, Bobby Blue Bland oder B.B. King; er förderte Elvis Presley, Johnny Cash oder Roy Orbison. Vor fast 30 Jahren erschien die erste umfangreiche Box mit neun LPs zum Thema Blues auf Sun Records, Mitte der 1990er kam eine umfangreichere Kiste auf den Markt. Damals wurden 202 Songs auf acht CDs versammelt.
Nun steht für das Frühjahr im Rahmen einer fetten Boxen-Trilogie zu den Themen Blues, Rock und Country die Veröffentlichung von „The Sun Blues Box“ (Bear Family) an – mit 307 Titeln auf 10 CDs, die eine stolze Spieldauer von mehr als 13 Stunden aufweisen. Natürlich haben die akribischen Forscher um Steve LaVere jede Menge Unbekanntes ausgegraben, darunter auch einige Kuriositäten, etwa von Philips für Chess, RPM und Trumpet produzierte Aufnahmen, die auf der 1983er-Box nicht enthalten waren, bis hin zu einem Werbespot für einen westafrikanischen Kräuterhändler. Darüber hinaus steckt in der Zehnerbox natürlich ein wie immer bestens recherchiertes, fast 200seitiges Buch zum Thema.