G. Love & Special Sauce
The Juice
(Philadelphonic/Membran)
Erinnert sich noch jemand an Garrett Dutton? Falls nicht, hilft vielleicht sein Künstlername „G. Love“ auf die Sprünge. Der Mann aus Philadelphia eiferte Anfang der 1990er gekonnt seinen Vorbildern nach, zu denen sowohl Leadbelly als auch die Beastie Boys gehörten. Die Kombination von HipHop und Blues, stets aufgeführt mit der Band Special Sauce, klang rumpelig und nach Garagen-Produktion, hatte jedoch enormen Charme. Später wurde der Sound glatter; ein zwölftes Album, das erste nach fünf Jahren, hat wohl kaum jemand herbeigesehnt. Doch „The -Juice“ weiß durchaus zu gefallen. Duttons Mundharmonika-Spiel fetzt rhythmisch wie eh und je, die Gitarren-Heroen Robert Randolph und Marcus King zeigen ihre Chops. Ein Song wie „She's The Rock“ ist eine Spur zu gefällig, dafür überzeugen die Soul- und Funk-lastigeren Nummern. Weniger ist mehr: Schönster Moment der Platte ist der reduzierte 2-Gitarren-Blues „Shine On Moon“ mit dem großen Robert-Johnson-Adepten Keb' Mo'.