Rudolstadt: RUTH an Humba e.V.
Es könnte etwas absurd tönen, nicht nur in den Nachwehen der gerade überstandenen fünften Jahreszeit. Doch bei näherem Hinschauen ist die Entscheidung der Jury, den jährlich beim Rudolstadt-Festival zu vergebenden Weltmusikpreis RUTH dem Kölner Verein Humba e.V. zuzusprechen, absolut sinnträchtig. Hinter Humba steckte ursprünglich das Bedürfnis nach dem alternativen Karneval: Grafiker und DJ Jan Krauthäuser ging vor einem Vierteljahrhundert auf die Suche nach einer anderen Form närrischen Treibens, das gerade auch dem multikulturellen Aspekt Kölns Rechnung tragen sollte. 1994/95 ging es los mit der „Humba Party“, die seither zur Karnevalssaison Musik aus aller Welt integriert.
Die Partys sind Kernaktivität des Vereins geblieben, der sich heutzutage aber auch durch zahlreiche andere Projekte hervortut – so zum Beispiel mit dem „Rheinischen Zigeunerfestival“ um Markus Reinhardt oder dem Edelweißpiratenfestival, das zu Ehren der unangepassten Jugend während der NS-Diktatur veranstaltet wird. Humba bringt durch seine Arbeit „ahle Kölsche und Immis zusammen, regionale Bands und zugewanderte Musiker*innen, vereint Lokalkolorit und globale Kunst, ernsthafte Information und Geschichtsbewusstsein mit aktuellem politischem Engagement und ungebremster Lebensfreude“, so die Jury-Begründung. Die Preisverleihung findet am 4. Juli im Rahmen des Rudolstadt-Festivals statt.
Weiterführende Links
Humba e.V.
RUTH