Uwe Kropinski Elf
Elfen Blues
(Jazzwerkstatt/Naxos)
Er sei von der Arbeit mit diesem Trio so begeistert, gab der Berliner Akustikgitarrist Uwe Kropinski zu Protokoll, dass er „in Zukunft möglichst oft in dieser Besetzung spielen möchte“. Seine beiden neuen Partner sind die Cellistin Susanne Paul und der Sopran- und Tenorsaxofonist Vladimir Karparov. Sie wuchs in New York auf und hat im Umfeld von Weltmusik, Punk, Flamenco, Tango und Latin auf sich aufmerksam gemacht. Er stammt aus Bulgarien und hat die Folklore seiner Heimat verinnerlicht, die er in Jazzkontexte einspeist. In seinem Leaderdebüt „Thrakian Dance“ von 2008 vereinte er klassisches Jazz- und authentisches Folkloreinstrumentarium. Beide sind inzwischen Wahlberliner und sorgen dafür, dass auf ihrer ersten Trio-CD Kropinskis 13 Kompositionen zu einem Überraschungspaket werden, indem diese und weitere Einflüsse durchschimmern und präsent bleiben, ohne in einem konstruierten Klangbild nivelliert zu werden. Vielmehr wird darauf gesetzt, dass die Individualitäten vital bleiben, um sich spielfreudig, reaktionsschnell und überraschend zu immer neuen „Trialogen“ aufzuschwingen. Das beginnt tatsächlich mit einem Blues, streift Indisches und Spanisches, um immer wieder in spontane Improvisationen von großer Wendigkeit zu münden. Diese Musik baut auf viele Elemente, die nebeneinander bestehen können und nicht beliebig werden, weil man sich etwas zu sagen hat. Erneut erweist sich Kropinski, der auch ein Meister des Perkussiven auf seinem Instrument ist, als begnadeter Virtuose, ohne dass sich dies verselbstständigen müsste. Feinste Ziselierungen, hohe Temposchärfe und dezente Rückverweise auf Gitarrenahnen bestimmen sein Spiel ebenso wie deren Anverwandlung und das Aufgehen in Eigenem. Alle drei ergänzen diese kurzweilige Musik auch durch stimmungsvolle Vokalisen und sparen bei aller Eingängigkeit Experimentelles nicht aus, sodass ihre Trio-Musik nichts zum Nebenbeihören ist.