Freemuse: Zensur-Jahresbericht
Die internationale Nichtregierungsorganisation Freemuse untersucht jedes Jahr die künstlerische Meinungsfreiheit und deckt weltweit Fälle von Zensur, Inhaftierung und Mord auf. Der jetzt vorgelegte Jahresbericht für 2019 offenbart ein überraschendes Resultat: Die meisten Kulturschaffenden sind im vergangenen Jahr in Spanien (14 von 71 Fällen) inhaftiert worden. Untersucht wurden 711 Fälle von Beschneidung des künstlerischen Ausdrucks in 93 Ländern, am stärksten betroffen unter allen Arten von Künstlern sind nach wie vor die Musiker. 42 Prozent aller Verhaftungen sind auf ihre geäußerte Kritik an Regierungen zurückzuführen, eine Mehrheit aller Akte der Zensur geht ebenfalls auf das Konto von Regierungen und betraf 847 Personen.
Die Verletzungen der künstlerischen Freiheit haben ein Ausmaß wie nie zuvor erreicht, was Freemuse mit dem um sich greifenden Populismus und Nationalismus der Machthaber weltweit in Verbindung bringt. „Dieser Bericht zeigt, dass der Westen seine führende Position als Verteidiger von Menschenrechten und Freiheit rasend schnelle verliert“, so Freemuse-Director Srirak Plipat. Bei den in Spanien inhaftierten Musikern handelt es sich vielfach um Rapper, die den Terrorismus verherrlichen oder die spanische Königsfamilie beleidigt haben. Weniger überraschend: Hinter Spanien belegen die Türkei, der Iran, Myanmar, Ägypten, China und Russland die weiteren Plätze bei den Vergehen gegen künstlerische Freiheit.
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