Jochen Rueckert – Stars And Garters
Stars And Garters
(jochenrueckert.bandcamp.com)
Wenn ein Albumtitel wie „Stars And Garters“ (deutsch: „Sterne und Strumpfbänder“) in seiner absurden Sinnlosigkeit Sinn ergibt, dann im Fall dieses Orgeltrios unter der Federführung des Deutschamerikaners Jochen Rueckert. Der konstruierte Kontrast im Namen findet seine Entsprechung in den elf Stücken, weil der Schlagzeuger im Verbund mit Chris Cheek (Tenorsaxofon) und Brian Charette (Orgel) subversiv mit der Hörerwartung seines Publikums spielt, indem er oftmals Fährten auslegt, die in nichts anderes führen als ins Nirgendwo. Da ziehen sich Schlieren aus hymnischem Indie-Rock, aus rotzigem HipHop und zeitgeistig-zeitlosen Modern Jazz durch das Granit des kompakten Zusammenspiels dieser Troika, um im nächsten Moment über einen Bossa-nova-Groove herzufallen, dessen Interpretation einem die Lachtränen in die Augen treibt. Wenn dann noch die beiden Gitarristen Yotam Silberstein und Jeff Miles als Gäste in einigen Titeln mitmischen, schraubt sich das Gaga dieses intellektuellen Spielchens in ungeahnte Höhen. Fein, das!