Misha Mullov-Abbado
Dream Circus
(Edition/Membran)
Die neue Generation im britischen Jazz stürmt mit Macht ins Rampenlicht. Zu ihr gehört auch der Bassist Misha Mullov-Abbado, Sohn des Dirigenten Claudio Abbado und der Geigerin Viktoria Mullova. Er hat einen eleganten und wendigen Stil und malt auf seinem dritten Album auf der ganz großen Leinwand. Seine Musik hat die hymnische Dringlichkeit, die McCoy Tyners Platten in den 1970er-Jahren auszeichneten. Zuletzt hat er den Kenny-Wheeler-Preis gewonnen, vielleicht ist deshalb der Trompeter und Flügelhornist James Davison Teil seines Sextetts. Die drei Bläser verschmelzen jedenfalls immer wieder auf beeindruckende Weise zu einem eigenen Sound. Obwohl Mullov-Abbado – er hat das komplette Material selbst geschrieben – komplexe Rhythmen bevorzugt, wird seine Musik niemals hektisch. Herzstück des Albums ist das zwölfminütige „Seven Colours“, auf dem seine Band majestätisch durch changierende Klanglandschaften segelt.