Editorial #87
Liebe Leserinnen und Leser,
die Würfel sind gefallen, unsere Mitarbeiter-Charts stehen. An vier der Top-Five-Alben von 2010 war Jason Moran prominent beteiligt. Etwas Derartiges hat es seit Gründung von Jazz thing noch nie gegeben. Das verrät uns natürlich eine Menge über Präsenz und Niveau des Pianisten. Es sagt uns jedoch noch viel mehr über die Bedürfnisse des zeitgenössischen Jazz. Die Ära der Lagerkämpfe scheint überwunden. Moran ist ein Visionär, der unprätentiös Tradition und Avantgarde, Form und Freiheit vereint. Mit wachen Ohren synchronisiert er den Puls der Gegenwart mit dem Geist der Geschichte. Wie kaum ein anderer Jazzmusiker unserer Tage repräsentiert der Schüler des großen Andrew Hill die Vereinbarkeit von historischem Bewusstsein und kreativer Neugier. Uns, die wir über Jazz schreiben, kann das nur Ansporn sein, um Ihnen, die darüber lesen, diese beiden Aspekte noch anschaulicher nahe zu bringen.
Die Redaktion von Jazz thing & Blue Rhythm
PS: Unsere Website – wir sind übrigens schon seit Februar 1996 online und damit echte Pioniere in der deutschen Jazzszene – ist jetzt noch informativer, interaktiver, multimedialer, unterhaltsamer, vernetzter, sehens-, lesens-, hörenswerter?… Viel Freude!