Greg Osby & Florian Arbenz
Reflections On The Eternal Line
(Hammer Recordings/Jazzfuel)
Ateliersessions haben Tradition, in der Freiheit der 1960er und den Loft-Experimenten späterer Jahre. Für Florian Arbenz ging es aber nicht nur um die pankreative Atmosphäre. Mit dem Saxofonisten Greg Osby verbinden ihn mehr als zwei Jahrzehnte gemeinsame, zumeist hochkomplexe Musik. Mit dem Maler Stephan Spicher hat er Nächte durchphilosophiert und sich von dessen ästhetischer Stringenz beeindrucken lassen. Als Trio haben sie sich für „Reflections Of The Eternal Line“ daher im Atelier versammelt und der Kunst ihren Lauf gelassen. Arbenz knüpft als Schlagwerker Netze, mal rhythmisch, mal textural räumlich, mit trockenem, stellenweise um Gongs und Percussion ergänztem Sound. Osby folgt der Idee, mäandrierend und schweifend, selbst in expressiv überblasenen Passagen betörend elegant in der Instrumentenführung. Spicher zeichnet, auf YouTube ergänzend zu erleben, nervös-frequenzartige Linien, Kardiogramme der Musik. Ein Projekt der Lebenslinien, auf Platte und auf Leinwand.