Wadada Leo Smith: USA-Fellow

Wadada Leo SmithWadada Leo SmithSeit 2006 unterstützt die Organisation „United States Artists“ mit ihrem „USA Fellowship“-Programm Künstler/-innen in den Vereinigten Staaten. 2021 gehört der Trompeter Wadada Leo Smith zu den 60 Stipendiat/-innen und bekommt einen Check in Höhe von 50.000 US-Dollar überreicht. „Wir freuen uns sehr, Wadada Leo Smith 2021 als Fellow zu begrüßen“, so Lynette Miranda, Direktorin von „United States Artists“. „Jury ist nicht nur von Wadadas einzigartiger Stimme als einer der wichtigsten, noch lebenden amerikanischen Musiker und Komponisten überzeugt, sondern auch von seinem Vermächtnis als Architekt der ,Association For The Advancement Of Creative Musicians‘. Sein innovativer Ansatz in Bezug auf seine Musikalität macht ihn zum bestimmenden Teil dieser Gruppe mutiger Künstler/-innen, die unser Land heute prägen.“

Smith wurde 1941 in Leland, Mississippi geboren, und ging 1967 nach Chicago, wo er sich der AACM anschloss. Anfang der 1970er entwickelte er sein grafisches Notationssystem, das er nach dem Neologismus „Ankhrasmation“ benannte, einem Koffer-Wort aus dem Zeichen „Ankh“ der ägyptischen Hieroglyphenschrift für „Leben“, der äthiopischen Vokabel „Ras“ für „Führer“ und dem universellen Wort „Ma“ für „Mütter“. Damit steuerte der Trompeter fortan nicht nur seine Improvisationsmusik. Vielmehr brachte Smith mit seinen abstrakten, mal in schillernd bunten Farben gemalten, mal in schlichtem schwarz-weiß gezeichneten Notationen eine ganze Palette von Emotionen zum Ausdruck, mit denen er seine Musik durchführen und Ordnung in das Chaos des kreativen Akts der kollektiven Improvisation bringen konnte. Er arbeitete unter anderem mit Henry Threadgill, Oliver Lake und Anthony Braxton zusammen, aber auch mit Günter Baby Sommer, Peter Kowald und Gunter Hampel. Seit Mitte der 1990er-Jahre leitet Smith sein Golden Gate Quartet, seit 2010 spielt er im Duo mit dem Pianisten Vijay Iyer und 2011 führte er in Los Angeles sein großformatiges Werk „Ten Freedom Summers“ auf, für das er für den „Pulitzer Prize“ nominiert wurde.

Weiterführende Links
„United States Artists“

Text
Martin Laurentius
Foto
Jimmy Katz

Veröffentlicht am unter News

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