Oliver Potratz
This Is Not My Dog
(KLAENG/klaengrecords.de)
Wer noch keinen einzigen Ton des Debütalbums von Oliver Potratz gehört hat, sondern nur den einführenden Klappentext des Bandleaders liest, der weiß sofort, was ihn erwartet: Energie, Energie und noch einmal Energie. Da ist vom „krassesten Schleudern atomar pulverisierender Zentrifugalkräfte“ die Rede, vom Implodieren und Explodieren. Und exakt so hört es sich an. Die rauflustige Combo des Berliner Bassisten ist streng genommen eine Gitarrenband, in der Daniel Bodvarson und John Schröder gniedelnd und mit harter Hand den Ton angeben, während Saxofonist Philipp Gropper immer wieder versucht, sich unter Zuhilfenahme von spitzen Salven dazwischenzudrängen. Klappt stellenweise ganz gut, obwohl das fulminante Drumming von Christian Marien noch zusätzlich Staub aufwirbelt. Dass Potratz in diesem ganzen Kampfgetümmel überhaupt den Überblick behält, die Dinge ordnet und weiterführt, ist eine Kunst für sich. Grausam stressig, schwer auszuhalten, aber irgendwie doch faszinierend.