Ferenc Snétberger / Keller Quartett
Hallgató
(ECM/Universal)
Ein dunkles Konzert. Das achte Streichquartett von Schostakowitsch, vom Komponisten im Andenken an die Opfer des Faschismus geschrieben; das „Adagio For Strings“ von Samuel Barber, das weit oben auf der Musikliste für Beerdigungen steht; Lieder von Dowland, dessen Renaissance auch nicht den Frohsinn atmete. Da wirken die Stücke, die Ferenc Snétberger im Dezember 2018 aus eigener Feder seinem Gastspiel mit dem Keller Quartett im Großen Saal der Liszt Akademie von Budapest hinzufügte, versöhnlich wie ein Zeitstrahl aus der Vergangenheit in die Zukunft, die den Ballast ungarischer Kulturgegenwart hinter sich lässt. Die Adaption seines Konzerts „In Memory Of My People“ für Gitarre und Streichquintett, ergänzt um den Bassisten Gyula Lázár, taucht tief in den Kontrast von Emphase und Empathie ein, sein Solostück und die finale Rhapsodie nehmen Publikum und CD-Hörer bei der Hand, um das zarte Lächeln zu zeigen, das Snétbergers Musik beseelt.