Jon Batiste
We Are
(Verve/Universal)
Die Affirmation liegt Jon Batiste im Blute: „Yes indeed!“ ist sein häufigster Ausruf in der Late Show von Stephen Colbert. Die unglaublich positiven Vibes, die dieser 1986 in Louisiana geborene Pianist 24/7 auszustrahlen scheint und seine nahezu fanatische Liebe für jegliche denkbare Spielart der Black Music sind nur zwei Gründe für seine minütlich wachsende Popularität. Weitere Argumente: sein Kompositions-, Gesangs- und natürlich das instrumentale Talent. All das verschwindet beinahe hinter den vielen Stilen und Gästen auf „We Are“, hinter diversen Batiste-Familienmitgliedern und alten Kumpels wie Trombone Shorty oder der Hot 8 Brass Band. Folglich ist „We Are“ eine Gospelplatte, gut versteckt unter einer glänzenden Pophülle. Nein, das hier ist nicht der Jazzclub-Batiste, das ist Trap, Funk, Souljazz, Old-School-Rap und mehr. Nicht alles hat die Güte des Motown-Schwofers „Tell The Truth“ oder den Pharrell-Williams-Swing von „I Need You“. Aber welchen Spaß das macht – yes indeed!