Kali Trio
Loom
(Ronin Rhythm/Galileo)
Langsam wird klar, dass Nik Bärtsch mit der Gründung seines Kreativvehikels Ronin 2001 ein langfristiges Ziel verfolgt: diese spezielle Art der meditativen, repetitiven Musik als eigene Stilrichtung zu etablieren. Seit Längerem betreibt der Schweizer Tastenalchemist deshalb ein eigenes Label namens Ronin Rhythm, auf dem Künstler wie Ikarus, Ingrid Lukas, Blaer, Luzius Schuler, aber auch das Kali Trio aus Luzern an der Weiterentwicklung des „Minimal Jazz“ arbeiten. Mit ihrem zweiten Album nach „Riot“ (2019) haben sich Pianist Raphael Loher, Gitarrist Urs Müller und Schlagzeuger Nicolas Stocker hörbar weiterentwickelt. Neben den schon klassischen Ronin-Ingredienzien wie den rhythmischen Sogeffekten und der spartanischen Instrumentierung verschieben sich die vier Stücke von „Loom“ im Licht- und-Schatten-Spiel wie eine Wolkenformation im Zeitraffer. Auffällig dabei: die extrem krummen Taktfolgen in „Folding Space“ oder die ständig zwischen Klavier, Snare und Bassdrum wechselnden Akzente in „Shipol“. Dennoch bleibt es emotional und nahbar. Wie ein guter Film.