Hamburg: Vladyslav Sendecki
Der Pianist Vladyslav Sendecki wird mit dem Hamburger Jazzpreis 2011 ausgezeichnet. Die Jurymitglieder Till Brönner, Nils Landgren, Stefan Gerdes, Stefan Hentz, Karsten Jahnke und Steffen Schorn wählten den Preisträger einstimmig. Der 1955 im polnischen Gorlice geborene Künstler galt als musikalisches Wunderkind und gab schon als Jugendlicher klassische Klavierkonzerte im westlichen Ausland.
Während seiner Klavier- und Kompositionsstudien an den Musikakademien in Krakau und Katowice wird er auch zum bekannten Jazzpianisten. „Ob Swing oder Free Jazz, in jeder Ecke habe ich gelebt, bis ich irgendwann in der Mitte des Zimmers angekommen bin“, sagt der heute in Hamburg lebende Pianist. Die Standardisierung der Kunst hält er für gefährlich. Die Ausbildungsinstitution „Jazz“ zwinge zu einer Zäsur, da man zuvor definieren müsse, wie ein Jazzmusiker zu sein hat. „Alles was faschistoid ist, kann ich nicht ertragen, in dem Sinne bin ich kein orthodoxer Jazzmusiker. Ich hasse es, wenn der Eindruck entsteht, dass man musikalisch gebildet sein muss, um Jazz hören und verstehen zu können.“
In den improvisierten Musik sieht Sendecki die größte Herausforderung, weil es am schwersten sei, frei und glücklich zu sein und gleichzeitig etwas Positives aufzubauen, das die Herzen erreicht. „Nimm es, schmecke und genieße es, und bring es anderen Menschen mit, wenn du kannst: Das ist die Musik, die ich liebe.“ Der Hamburger Jazzpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2007 jährlich von der Dr. E. A. Langner-Stiftung vergeben.