Nikolaj Hess

Spacelab & Strings

(Sunnyside/Broken Silence)

Nikolaj Hess – Spacelab & Strings (Cover)Der dänische Pianist Nikolaj Hess (53) ist als Jazzmusiker wie als Filmkomponist gleichermaßen erfolgreich. Genreübergreifend kombiniert er nun die beliebtesten Kleinformate des Jazz und der Klassik: ein Pianotrio (sein eigenes: Spacelab) einerseits und andererseits ein Streichquartett (geleitet von Cæcilie Balling, die auch mitproduziert hat). Die musikalischen Ergebnisse dieser Begegnung fallen sehr unterschiedlich aus. Zuweilen liefern die Streicher nur das harmonische Kissen oder eine ätherische Atmo – das erinnert dann stark an gewisse (speziell skandinavische) Filmmusikeffekte. Der Gefahr des Plüschigen entkommt Hess dabei nicht immer. In anderen Stücken – vor allem „Seven Ate Nine“, „Danish Accents Lost In The ­Bush“ und „Kontra Punk“ – entsteht dagegen ein wirklich interessantes, kompositorisch originelles, rhythmisch packendes Miteinander der beiden Formationen. Die aufregendste Streicherpassage des Albums stammt jedoch aus dem Jahr 1902. Maurice Ravel hat sie geschrieben.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 140

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025