John Coltrane: A Love Supreme: Live In Seattle
Am 9. Dezember 1964 spielte John Coltrane mit seinem klassischen Quartett mit MyCoy Tyner (Piano), Jimmy Garrison (Bass) und Elvin Jones (Drums) im Van Gelder Recording Studio in Englewood Cliffs in New Jersey die vierteilige Suite „A Love Supreme“ ein, die mit „Acknowledgement“, „Resolution“, „Pursuance“ und „Psalm“ eine Lobpreisung Gottes ist. Das gleichnamige Album, das im Januar 1965 auf Impulse! Records erschien, markierte unbestritten einen Höhepunkt in der Karriere und im Schaffen des Saxofonisten und ist auch heute noch ein Paradebeispiel für das Spirituelle und Mystische in der Musik Coltranes. Bislang ging man davon aus, dass der Saxofonist seine Suite nur ein einziges Mal live auf die Bühne gebracht hat, nämlich 1965 im französischen Antibes.
Ende vergangenen Jahres entdeckte Impulse! Records aber den Konzertmitschnitt einer bisher unbekannten Aufführung der Suite. Aufgenommen am 2. Oktober 1965 im Penthouse Club in Seattle von einem Freund Coltranes, dem aus Seattle stammenden Saxofonisten Joe Brazil, wird man nun zurück an einen Ort versetzt, an dem Musikgeschichte geschrieben wurde. Brazil war eine wichtige Figur in Coltranes Leben, der nicht nur auf dem „Om“-Album mitspielte, sondern Coltrane auch seine zukünftige Frau Alice vorstellte.
Das Album „A Love Supreme: Live In Seattle“ (Impulse!/Universal) fängt einen bedeutenden Moment in Coltranes Werk ein. Bei dieser Version handelt es sich um die vollständige Suite, die eine erweiterte Bandbesetzung mit sieben Musikern inklusive des klassischen Quartetts auf die Bühne gebracht und den Saxofonisten Pharoah Sanders bei seinem ersten offiziellen Auftritt als Mitglied einer Coltrane-Band gezeigt hat. „A Love Supreme: Live In Seattle“ erscheint am 8. Oktober.
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„A Love Supreme: Live In Seattle“