Silje Nergaard
Houses
(Masterworks/Sony)
Wie viele Menschen verbrachte die norwegische Sängerin Silje Nergaard während der ersten Phase der Pandemie so manche Tage in ihrem Haus und versuchte während langer Spaziergänge in ihrer Umgebung den Kopf freizubekommen. Dabei wurde ihr klar, dass alle anderen auch in ihren eigenen vier Wänden festsaßen. Nach einer Weile begann sie, darüber nachzudenken, was für Geschichten sich in diesen Häusern abspielen, wer dort wohnt und was für ein Leben sie führen. Also hört man auf „Houses“ ausschließlich Songs, die in ihrer Nachbarschaft spielen, auf manch wahrer Geschichte basieren, die Nergaard auch gleich in ersten Rohfassungen selbst in ihrem Haus einspielte. Ihr musikalischer Begleiter, Produzent und Techniker Mike Hartung war dann bei den Aufnahmen im Studio mit unter anderen Toninho Horta, Arve Henriksen, Trygve Seim, Bugge Wesseltoft und dem Norwegian Radio Orchestra darauf bedacht, die ursprüngliche Energie der Songs beizubehalten. Auch dank dieser instrumentalen Vielfalt schillern diese nun erfrischend abwechslungsreich, changieren zwischen jazzig verspielt über lebensfroh poppig bis streng orchestral. Ein eindrückliches Album, das den Hörern in dieser Zeit Hoffnung gibt.