Sparks And Tides
Hotel Florida
(Yellowbird/edel)
Die Brüder Andreas und Matthias Tschopp zählen zu den Aktivisten der schweizerischen Jazzszene, jeder ist in diversen Formationen unterwegs und beide sind auf etlichen Alben als Leader oder Sidemen zu hören. Aber erst mit dem Sextett Sparks and Tides, dessen Debüt nun erschienen ist, haben der Posaunist Andreas Tschopp und der jüngere Matthias am Baritonsaxofon ein gemeinsames Projekt aus der Taufe gehoben. Mit dem Gitarristen Vojko Huter, Ramon Landolf an diversen Keys, Bassmann Xaver Rüegg und Drummer Rico Baumann zelebrieren die Brüder ihr Faible für Tieftöner in einer Weise, die den Ensemblesound favorisiert. Rudimentäre Motive entwickeln sich zu dichten Klangwogen, wuchtige Drones bilden die Basis für fragile Melodien und es entstehen Spannungsbögen, die geradezu hypnotisch auf die Ohren wirken. Gelegentlich befördert eine leicht dubbige Atmosphäre den runden Klang der Bläser, anderswo scheinen die Instrumente in geräuschhaften Soundscapes als funkelnde Splitter und Signale auf. Nicht nur da passt der Name, den die Tschopps ihrem Ensemble gegeben haben. Der Albumtitel dieser höchst audiophilen Scheibe bleibt hingegen ein Rätsel.