Nubya Garcia
Source/We Move
(Concord/Universal)
Anstelle des mit Spannung erwarteten Nachfolgers des bejubelten Erstlings ein Album mit Remixen: Man darf es als weiteren Beleg für die coole Unorthodoxie der massiv brodelnden britischen Jazzszene interpretieren, wozu die Londoner Tenorsaxofonistin Nubya Garcia da ihren Segen gegeben hat. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich bei den Überarbeitungen der Stücke ihres Concord-Debüts „Source“ keineswegs um das gut geölte Surren der Verwertungskette für den Loungeeinsatz, sondern um spannende Neuinterpretationen. So verwandelt etwa Kaidi Tatham „La Cumbia Me Esta Llamando“ in eine Fusionnummer à la Headhunters, rückt Moses Boyd „Pace“ in Richtung Drum&Bass und lässt sich der aus St. Louis stammende Rapper Black Spade durch „Inner Game“ zu einem schrägen Gospelchor-Arrangement inspirieren. Ähnlich frei gehen auch R&B-Unikum Georgia Anne Muldrow und die Harfenistin Nala Sinephro mit den Vorlagen um – da erschließen sich ganz neue versponnene Perspektiven auf Garcias energischen Afro-, Soul- und Karibik-Jazz. Wohl dem, der solch charakterstarke Remixerinnen und Remixer hat!