Esperanza Spalding
Songwrights Apothecary Lab
(Concord/Universal)
Das Spielen selbst ist für Esperanza Spalding Mittel zum Zweck. „Songwrights Apothecary Lab“ erkundet die Strukturen des Musikverstehens, stellt Fragen nach sinnvollen, praktikablen Methoden des Komponierens, nach den Übergängen von klingender Semantik zum Chaos, zu Gefühl, Zusammenhalt, Zerfall. Ihr Laboratorium der Liedgestaltung ist Spielwiese und persönlicher Erkenntnisraum, was einerseits als schaffende, singende, spielende Bassistin, andererseits mit Kommunikation im Team möglich ist. Sie teilt das Album in zwei Hälften, aufgenommen in Oregon und New York City, mit festem Quintett und Kollegen wie Leo Genovese oder als „Work In Progress“ mit Ganavya Doraiswamy oder auch Corey King als Impulsgeber. Die Songs sind motivisch, nicht formal gedacht, schweifen in viele Richtungen von Brasilien bis Minimal Music, Eruption bis Reduktion, Post-Folk bis Theaterhaftem. Und eigentlich ist ein Album das falsche Format für dieses laufende Experiment. Deshalb setzt Spalding es auch online unter songwrightsapothecarylab.com fort.