RIP: Juan Carlos Cáceres
Er war eine der zentrale Figuren des modernen Tango Argentino, nach dessen schwarzen Wurzeln er unablässig forschte: Am 5. April ist im Alter von 79 Jahren Juan Carlos Cáceres in Paris gestorben. Aufgrund seiner machtvollen Stimme trug der Historiker, Kunstdozent, Musikologe, Sänger, Songwriter, Pianist und Posaunist den Beinamen „der Löwe“. In seiner Geburtsstadt Buenos Aires war er Protagonist der Existentialistenszene, wo er im legendären Jazzclub Cueva de Passaroto auftrat. Mitten in der Studentenrevolution kam er im Mai 1968 nach Paris und mutierte vom Botschafter des Jazz in Argentinien zum Fackelträger des Tango in Europa.
Von der neuen Heimat aus schwang er sich zum Experten der Kultur des Rio de la Plata auf und richtete sein besonderes Augenmerk auf den vergessenen Tango Negro. Cáceres forschte nach den afrikanischen Roots des Tango, belebte aktiv Genres wie den Candombe oder die Murga neu, gründete dazu an der Seine etliche Bands (Malón, Paris Gotán Trio). Bei uns wurde er vor allem mit den aufwändig gestalteten Releases „Murga Argentina“ (2005), „Utopia“ (2007) und „Noche De Carnaval“ (2011) auf dem Label Mañana Records des Gotan-Project-Mitglieds Eduardo Makaroff bekannt. Mit der Formation Maquinal Tango mischte Cáceres auch im Tango Electronico mit.