Harold Mabern
Mabern Plays Coltrane
(Smoke Sessions Records/Membran)
Drei Abende im Januar 2018 im Smoke Jazz & Supper Club in New York. Am Klavier Harold Mabern, 81 Jahre alt, Hardbopveteran und einer von denen, die man schon in den 1960ern in den Clubs vor Ort hören konnte. Um ihn herum ein Sextett amtlicher Modern-Jazzer, die Saxofonisten Vincent Herring und Eric Alexander, der Posaunist Steve Davis, John Webber und Joe Farnsworth an Bass und Schlagzeug. Auf dem Programm steht Coltrane, einst Avantgarde, inzwischen Klassik des Jazzrepertoires, Stücke wie „Naïma“ oder „Impressions“ zum Beispiel. Mabern verneigt sich vor McCoy Tyner, betont quartoktavisch, wuchtig und volltönend harmonisiert im Spiel, seine Kompagnons zeigen mit routinierter Geschmeidigkeit, was alles zum Standard des aus der Aufbruchsära entwickelten Combospiels gehört. Das ist Club-Coltrane mit Dinner-Charme, geläufig elegant und ohne die Dringlichkeit von einst.