Dagobert Böhm
Within A Dream
(Ozella/Galileo MC)
Diese Platte ist ein Reflex, normalerweise ungeeignet für das übliche Kritikerbesteck. Dagobert Böhm lässt uns mit „Within A Dream“ an seinem neuen Leben teilhaben – das alte hing wegen einer lebensbedrohlichen Krankheit am seidenen Faden. Jetzt ist der Gitarrist, der 1987 mit „Acoustic Moods“ einen Geheimtipp lieferte, wieder gesund und will Rückschau betreiben, aber auch nach vorne blicken. Elf Titel lang breitet der Ozella-Boss seine immer noch stupenden Fähigkeiten an der akustischen Gitarre aus, maximal angereichert durch seinen Weggefährten Carsten Menzel (Fender Rhodes, Keys, Bass, Programming) sowie die Label-Galionsfigur Karl Seglem (Tenorsaxofon). Dabei tauchen Neubearbeitungen, Umdeutungen und Erweiterungen von älteren, früher unter anderem Namen erschienenen Stücken auf, die Böhm heute anders präsentieren möchte. Wer das meditative, ruhige, angenehm unpathetische Album nicht nur querhört, Stücke wie „Stars“ oder das sanft gewobene „Glyk“ wirken lässt, der dringt allmählich in die Erlebniswelt eines bescheidenen Musikers vor, den viele viel zu lange einfach übersehen haben.