Matthias Schriefl & Tamara Lukasheva
Matria
(Unit Records/Harmonia Mundi)
Der Berg ruft. Auch mit seinem neuesten Streich zieht es das Allgäuer Gesamtkunstwerk Matthias Schriefl in höher gelegene Regionen. Diesmal nimmt der Blech-Bläser (Trompete etc.) bei seinem Trip die aus Odessa stammende Sängerin Tamara Lukasheva an die Hand und erklimmt manchen Gipfel mit ihr. Zusammen bestehen die beiden anfangs das Jodel-Diplom – das klingt wirklich urkomisch, doch den Witz, den Klamauk dosiert Schriefl auf dieser CD sonst deutlich. Was er auf diversen Instrumenten spielt, umgarnt die Singstimme seiner Partnerin, der man die Opernvergangenheit Gott-sei-Dank nicht anhört: Das tönt sehr charmant und ausgesprochen einfühlsam. Schriefl und Lukasheva verstehen sich als Reiseleiter, die manch kuriose Abkürzung und manche geografische Besonderheit kennen – auf einmal ist das Allgäu ganz nah dran an Indien, der Watzmann ragt in den Wilden Osten herüber und New Orleans liegt am Fuße der Alpen. „Matria“: Berg-Musik, die beim Zuhörer das schönste Echo auszulösen vermag.