Mathias Eick
When We Leave
(ECM/Universal)
Ein Mann des Wohlklangs, ein tonstarker Trompeter irgendwo im Soundfeld zwischen Herb Alpert und Tomasz Stanko. Mathias Eick ist kein Musiker, der überrascht, eher einer, der erfüllt. Seine musikalische Welt wirkt hymnisch, harmonisch, sie feiert ihre Wurzeln in der Solitüde des norwegischen Raumklangempfindens von Weite und epischer Distanz zu den Affekten der Moderne. Eicks Septett betont das Akustische und Archaische, mit vom Folk geprägten Instrumenten wie Geige oder Pedal-Steel-Guitar, mit umfangreichem, zwischen Pathos und Lakonik pendelndem Schlagwerk, dabei einem getragenen Flow, der das Nachdrückliche hervorhebt. „When We Leave“ wird damit zu Musik am Rande des Genres, instrumentales Verweilen, nicht improvisierende Leistungsschau. Jazz wie ein Blick aufs Meer, in der Ferne stetig wogend.