Portico Quartet

Monument

(Gondwana Records/Groove Attack)

Portico Quartet – Monument (Cover)„Terrain“ war mehr ein Klangraumexperiment, mit dem das Portico Quartett die Möglichkeiten des musikalischen Erzählens über lange Distanzen hinweg erforschte. „Monument“ ist kleinteiliger, songorientiert, wobei die einzelnen Stücke der Londoner vor allem aus Motivrotationen und rhythmischen Mustern bestehen, die in verschiedenen Intensitäten der Schichtung verschoben, gestapelt und verschraubt werden. Auffällig ist die Vorliebe für Hall im Kontrast zu klar konturierten Beats und von über die Metren hinweglaufenden Arpeggien und Melodienmäandern nach Minimal-Music-Manier, denen Jack Wyllie oft getragene Saxofonlinien gegenüberstellt. Das ist clubbing-affiner Sound, vergleichbar mit Konzepten der Grandbrothers oder von Brand Brauer Frick, akustisch gehalten, aber elektronisch gedacht und damit Musik, die mehr noch als frühere Alben aus dem engen Kreis des Jazz ausbricht.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 141

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025