DJU: Jazzstudie 2022
2016 ist die erste „Jazzstudie“ erschienen, die sich mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Jazzmusiker/-innen in Deutschland beschäftigt und auseinandergesetzt hat. Darin wurden Antworten von rund 1.800 Teilnehmer/-innen ausgewertet: 74 Prozent der befragten Musiker/-innen gaben damals zum Beispiel an, dass sie ihr Einkommen ausschließlich als Musiker oder Musiklehrer erzielen, 80 Prozent der Befragten sind Männer. 54 Prozent haben 25 oder weniger Auftritte pro Jahr, 64 Prozent bekommen pro Auftritt weniger als 150 Euro Gage. 69 Prozent gaben an, dass sie ein Jahreseinkommen von weniger als 12.500 Euro haben, 26 Prozent verdienten mit Jazzmusikmachen zwischen 12.500 und 30.000 Euro.
Jetzt stellt die Deutsche Jazzunion (DJU) die Lebens- und Arbeitssituation von Jazzmusiker/-innen in Deutschland erneut auf den Prüfstand und hat eine großangelegte Befragung gestartet. Seit dem 10. März ist auf der Website jazzstudie.de online ein Fragebogen zu finden, der sich an professionelle Jazzmusiker/-innen und -pädagog/-innen richtet. Mit der „Jazzstudie 2022“ sollen wieder generelle Veränderungen der sozioökonomischen Lage abgebildet und berufspraktische Aspekte untersucht werden. „Professionelle Jazzmusiker/-innen sind nicht erst in der Coronakrise extremen Belastungen ausgesetzt. Neben einem tieferen Verständnis der wirtschaftlichen, künstlerischen und sozialen Situation erhoffen wir uns von der Jazzstudie 2022 eine solide Datenbasis für unsere Maßnahmen für mehr Vielfalt in der Jazzszene. Deshalb nehmen wir auch mögliche Benachteiligungen und Privilegien ins Visier“, so der DJU-Geschäftsführer Urs Johnen.
Weiterführende Links
„Jazzstudie 2022“