Felix Henkelhausen Quintet

Misanthropic Tendencies

(Blackbird/Galileo MC)

Felix Henkelhausen Quintet – Misanthropic Tendencies (Cover)Er ist erst 26 Jahre alt, hat als Mitglied diverser Bands aber bereits den Neuen Deutschen Jazzpreis (2020) und den BMW Welt Jazz Award (2021) gewonnen. Nun kommt uns der Bassist Felix Henkelhausen mit eigenem Quintett, zu dem zwei der eigenwilligsten Holzbläser der Szene gehören, Wanja Slavin und Uli Kempendorff. Die Rhythmusgruppe wird ergänzt von Elias Stemeseder (Keyboards) und Leif Berger (Schlagzeug), beide bekannt für ihre musikalische Risikofreude. Dass diese Ballung von Talent nichts Konventionelles anbietet, war durchaus zu erwarten. Höchst delikat balanciert das Quintett durch Henkelhausens Stücke – mit kunstvoll geführten, oft sphärischen Bläserlinien und holprigen oder zerfaserten Rhythmen am Rand zur Auflösung. Diese Musik ist tonal sperrig, rhythmisch verflixt und zuweilen geradezu verstörend. Oder mit den Worten des Pressetexts: roh, melancholisch, verschattet. Selten gab es ein Debütalbum, das so gekonnt aufs Ganze ging. Ein Meisterwurf.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 142

Veröffentlicht am unter Reviews

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