Florian Favre
Le Ranz Des Vaches
Auf seiner unbegleiteten Klavier-Soloplatte „Idantitâ“ (Traumton/Indigo) improvisiert der Schweizer Pianist Florian Favre über einige traditionelle Volkslieder seiner Heimat, die Ausgang wurden für seine Suche nach der eigenen kulturellen Identität als Jazzmusiker aus der Schweiz. Diese Songs kombiniert er wiederum mit eigenen Stücken, die er ähnlich schlicht gestaltet wie die Volkslieder, um sie so zum Material zu machen für seine improvisatorische Exegese. Drei Stücke daraus hat Favre kürzlich als Videos aufgenommen, die wir als Premieren auf JAZZthing.TV zeigen. Den Anfang macht seine Improvisation über das Volkslied „Le Ranz Des Vaches“ des Pfarrers Joseph Bovet.
„Le Ranz Des Vaches“ wird normalerweise während des Alpaufzugs der Herden im Frühjahr und der Rückkehr in die Ställe am Ende des Sommers gesungen. Das Lied besteht aus drei Teilen: dem Ruf der Kühe, der Aufzählung der Namen der Kühe und einem improvisierten Gesang in Versform. „Mit diesem Clip und dem Arrangement habe ich versucht, ‚Le ranz‘ auf poetische Weise zu betrachten, indem ich mich von den Bildern, die dieses Stück hervorruft, inspirieren ließ: Ruhe, Rundheit, Einfachheit, Weite, Schönheit und Größe der Natur“, so Favre. „Die Welt und das Imaginäre, das die Kuh und ihre Traditionen umgibt, wird durch die Präsenz des Mobiles hervorgerufen, dessen Schatten man von den tanzenden Kühen auf den Wänden wahrnimmt.“ Bühne frei für die erste Videopremiere „Le Ranz Des Vaches“!