Philip Weyand

Myosotis

(Unit/Membran)

Philip Weyand – Myosotis (Cover)Es gibt vieles zu verarbeiten, Milzbrand und die Nacht, das Unbunte und Vergissmeinnicht zu Beispiel. Der Mannheimer Pianist Philip Weyand meint, es sei nur eine Prise Melancholie in seiner Musik. „Myosotis“ jedoch stellt sich anders dar. Denn das während der Pandemie geschriebene Programm wirkt dunkel und in sich gekehrt. Kristina Shamgunova bläst ihr Saxofon mit feinem, aber kratzigem Ton, dodekafonisch legatesk in der Tendenz, sich im transparent gehaltenen Klangraum irrlichternd zu orientieren. Der Bassist Nico Klöffer und der Schlagzeuger Micha Jesske unterstützen die Tendenz zum pulsierend Schwelgenden, Weyands Klavier und seine Gesangspassagen umrahmen und untermalen eher die Stimmungen, als sie zu prägen. So wirkt die Musik eigenwillig statisch, improvisatorisch modern, aber ohne klares Ziel. Es gibt eben vieles und sehr Unterschiedliches musikalisch zu verarbeiten in Tagen wie diesen.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 144

Veröffentlicht am unter Reviews

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