Frankfurter Jazzstipendium: Ivan Habernal
Seit 1991 vergibt die Stadt Frankfurt am Main ihr Jazzstipendium, das mit 10.000 Euro dotiert ist. Die letzten Stipendiat*innen waren Maximilian Shaikh-Yousef (Saxofon) 2018, Natalya Karmazin (Piano) 2019 und Darius Blair (Saxofon) 2020. Wegen der Corona-Pandemie musste die Verleihung des letztjährigen Stipendiums in das Jahr 2022 verschoben werden. Kürzlich wurde endlich der 1983 in Tschechien geborene, seit 2013 in Frankfurt lebende Bassist, Komponist und Bandleader Ivan Habernal mit dem Frankfurter Jazzstipendium ausgezeichnet. Als Jugendlicher begann Habernal in seiner Heimatstadt Pilsen Bass zu spielen. Später hatte er dann Unterricht am Konservatorium für Jazz und Pop in Prag und studierte zusätzlich auch noch Computerwissenschaften. In diesem Beruf arbeitet Habernal auch an der Technischen Universität Darmstadt, während er in Frankfurt als Bassist ein gefragter Sideman und Bandleader ist.
„Die Bewerbung von Ivan Habernal ragte allein schon aufgrund der Größe seines Ensembles, mit dem er sich bei den Live eingespielten Hörproben präsentierte, aus der Konkurrenz heraus“, heißt es in der Begründung der Jury, die unter anderem mit Claus Gnichwitz von der hr-Jazzredaktion und der Flötistin Stephanie Wagner besetzt war. „Das aus elf Musikerinnen und Musikern bestehende Orchester schlägt durch seine Instrumentierung unter anderem mit vier versierten Bläsern und vier Streichern eine Brücke zwischen zeitloser Jazz-Ästhetik und Einflüssen der Klassik. Für sie alle hat Habernal sehr durchdachte, komplexe Arrangements geschrieben. Sie beeindrucken mit überraschenden Details, einem im Jazz nicht oft anzutreffenden Klangfarbenreichtum und einer klugen Dramaturgie. Mit der Vergabe des Frankfurter Jazzstipendiums an Ivan Habernal möchte die Jury den Musiker dazu ermutigen und darin unterstützen sein couragiertes Orchester weiterzuführen.“ Habernal will das Stipendium zur Weiterentwicklung seines Orchestra nutzen und weitere Konzerte und Aufnahmen realisieren.
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Frankfurter Jazzstipendium