Edi Nulz

An der vulgären Kante

(Unit Records/Harmonia Mundi)

Edi Nulz – An der vulgären Kante (Cover)Es rumpelt und scheppert ganz schön bei dem Trio mit dem seltsamen Namen Edi Nulz. Schlagzeuger Valentin Schuster hat jedenfalls alle Hände voll zu tun und auch Gitarrist Julian Adam Pajzs ist ein echtes Multifunktionstalent, das kompromisslos sägen, abgefahrene Akkordsplitter streuen oder den ganzen musikalischen Wahnsinn mit ein paar tiefen Tönen stützen kann. Dritter im Bunde ist der Bassklarinettist Siegmar Brecher, der fast im Alleingang die melodiöse Seite des flotten Dreiers verkörpert. Aber auch er bricht in den kurzen Stücken, bei denen man beinahe von Garagenrock sprechen könnte, wenn sie nicht mit so irrwitzig vielen Breaks versehen wären, immer wieder in unvorhersehbare Richtungen auf und aus. Das Ganze ist sicher wesentlich konstruierter, als es klingt, und mit jenem schrägen Humor versehen, den man bei vielen Nachwuchsjazzern viel zu selten antrifft. Erkennen kann man ihn schon an den merkwürdigen Songtiteln wie „Mexikanischer Beistand“ oder „Ich wohne im Bonuslevel“.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 112

Veröffentlicht am unter Reviews

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