Premiere: Das Schmetterlingstal. Ein Requiem
Das Werk der dänischen Schriftstellerin Inger Christensen (1935 – 2009) gehört zu den wichtigsten des 20. Jahrhunderts, ihre formbewusste Lyrik zu der innovationsfreudigsten im europäischen Raum. Ihre Gedichte und Texte wurden thematisch, kompositorisch und rhythmisch immer wieder auch von Musik inspiriert: von Bach, Schubert, Beethoven, Stravinsky. „Das Einmalige an der Musik ist vielleicht gerade, dass das Verhältnis zwischen Bewusstsein und Welt mühelos und selbstverständlich scheint und wir uns, jedenfalls solange die Musik anhält, als Teile von etwas Umfassenderem bewegen können, das ohne weiteres dasjenige versteht und ausdrückt, was wir selber nie verstehen“, hat Christensen einmal gesagt.
Christensens „Das Schmetterlingstal. Ein Requiem“ mit 14 Sonetten und einem beschließenden Meistersonett wird von dieser strengen, historisch geprägten Form bestimmt und ist zur Grundlage für eine gleichnamige, audiovisuellen Performance der beiden Komponisten Sebastian Vogel und Thomas Kürstner geworden. In ihrer Komposition greifen sie den strengen Bau des Sonetts auf und stellen ihm das Nichtgesagte, Ausgelassene, noch zu Denkende gegenüber. Dem präparierten Piano mit mehr als 160 Elektromagneten stehen Orchesterperkussion, Streichinstrumente sowie der Gesang der Jazzsängerin Hannah Weiss und die Stimme der Schauspielerin Jenny Schily entgegen. „Das Schmetterlingstal. Ein Requiem“ hat am 9. September im Rahmen des Via Nova Kunstfestes Corvey in Höxter Premiere.
Weiterführende Links
Via Nova Kunstfest Corvey