Yellowjackets

Parallel Motion

(Mack Avenue/in-akustik)

PRO

Yellowjackets – Parallel Motion (Cover)Bob Mintzer ist ein Erzähler. Manchmal kommt er ins Plaudern, dann wird es redundant. Zurzeit aber hat er wieder mehr zu sagen, jedenfalls wirkt die Musik der Yellowjackets konzentrierter, ernster, auch nachdrücklicher als auf vorangegangenen Alben. Ein Song wie „I Mio Amico“ etwa ist getragen vom Pathos einer Ära, als Mintzer & Co noch mit Kollegen von Steps Ahead, Spyro Gyra, Fourplay um den Platz auf dem Treppchen spielten. Alles Vergangenheit, inzwischen geht es um „Resilience“, um „Challenging Times“ und auch Russell Ferrante, Dane Alderson und Will Kennedy klingen über die übliche Professionalität hinaus präsent, kompakt, als Band bei sich. „Parallel Motion“ ist daher ein klares musikalisches Statement, das für die Bedeutung der Musik und des Fusion Jazz im Speziellen Position bezieht.
Ralf Dombrowski

KONTRA

Seien wir mal ehrlich: Schon als sich die Yellowjackets 1981 gründeten, hatten Jazz-Rock und -Fusion keinen guten Leumund und klangen einfach nur muffig-pilzig. Man fuhr auf der „Middle of the Road“, wollte seine Mittelschicht-Hörerschaft lässig mit einer gleichfalls lässigen Mixtur aus Jazz und Rock überholen, landete aber zumeist im Straßengraben. Zurzeit erleben diese Gattungen eine Rennaissance. Doch sind Bob Mintzer (Saxofon), Russell Ferrante (Keyboards), Will Kennedy (Drums) und der eine Generation jüngere Dane Alderson (Bass) daran beteiligt? Wohl eher nicht: Wie seit jeher gibt es auf „Parallel Motion“ jede Menge Groovethemen, begleitete Drumssoli oder lange Codas, in denen sich alle solistisch gehörig austoben können – nur ist all das eben bei den Yellowjackets zum Klischee geronnen.
Martin Laurentius

Text
Ralf Dombrowski, Martin Laurentius
, Jazz thing 145

Veröffentlicht am unter Reviews

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