RIP: Creed Taylor
Als Musikproduzent hob er gleich zwei wichtige Labels aus der Taufe, für immer verbunden ist der Name von Creed Taylor allerdings vor allem mit der Plattenfirma CTI. Taylor wurde ab 1929 im ländlichen Virginia auf und studierte Psychologie. Seine Karriere als Musikproduzent begann bei Bethlehem Records, anschließend wurde er von ABC-Paramount verpflichtet, wo er auch eigene Aufnahmen als Trompeter veröffentlichte. Ein Meilenstein wurde seine Gründung von Impulse! Records. Für das Label nahm er John Coltrane unter Vertrag und produzierte mit ihm das Album „Africa/Brass“. Er wechselte allerdings bald zu Verve, wo er für das Album „Getz/Gilberto“ mit dem Mega-Hit „The Girl From Ipanema“ verantwortlich war.
Ab 1967 war er für A&M tätig, wo er das Unterlabel CTI (der Name steht für Creed Taylor Inc.) aus der Taufe hob, das 1970 selbständig wurde. Mit raffiniertem Funk- und Fusion-Jazz von Musikern wie George Benson, Freddie Hubbard, Joe Farrell, Grover Washington Jr., Yusef Lateef und Stanley Turrentine fand CTI Fans in aller Welt, wozu auch die ausgeprägte Cover-Ästhetik beitrug. Größter Erfolg des Labels war das Album „Prelude“ von Eumir Deodato mit dem Song „Also sprach Zarathustra“. Ende der 1970er-Jahre ging CTI in Konkurs, später versuchte Taylor immer wieder, an diese Erfolge auch mit CTI All Star Bands anzuknüpfen. Taylor ist am vergangenen Dienstag, 23. August, gestorben, er wurde 93 Jahre alt. Text Rolf Thomas