RIP: Jaimie Branch

Jaimie BranchJaimie BranchWer sie auf der Bühne erlebte, begegnete einer Naturgewalt. Die amerikanische Trompeterin Jaimie Branch spielte stets mit vollem Körpereinsatz. Branch wurde 1983 in New York geboren und zog mit 14 Jahren nach Chicago. Nach ihrem Studium am „New England Conservatory Of Music“ machte sie sich einen Namen in der Avantgarde-Szene von Chicago. Dort spielte sie mit Musikern wie dem Cellisten Fred Lonberg-Holm, dem Saxofonisten Ken Vandermark und der Flötistin Nicole Mitchell. Später zog sie nach New York, wo sie mit dem Saxofonisten James Brandon Lewis, dem Schlagzeuger Mike Pride und der Gitarristin Ava Mendoza zusammenarbeitete. Ihr Duo Anteloper mit dem Schlagzeuger und Elektroniker Jason Nazary veröffentlichte erst jüngst das Album „Pink Dolphins“.

Daneben war ihre Band Fly Or Die mit dem Schlagzeuger Chad Taylor, dem Bassisten Jason Ajemian und entweder Tomeka Reid oder Lester St. Louis am Cello ihre wohl bekannteste Formation. Sie tauschte sich aber auch gerne mit europäischen Musikern aus. So war sie beispielsweise mit ihrer punkigen Energie in der Band des Schweizer Gitarristen Dave Gisler zu hören. Im vergangenen Jahr wurde Branch mit dem „Deutschen Jazzpreis“ ausgezeichnet. „Sie hatte eine Vision, mit der sie die Stimmen ihrer Inspiration darstellen konnte“, sagte ihr Instrumentalkollege Dave Douglas. „Ihr Tod ist ein tragischer Verlust für unsere Gemeinschaft.“ Jaimie Branch starb am vergangenen Montag, 22. August, in New York, sie wurde nur 39 Jahre alt. Text Rolf Thomas

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Frank Schindelbeck

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Deutscher Jazzpreis 2025