Auf Tour: Julia Hülsmann Quartet
Selbstlos: So ließe sich Julia Hülsmanns Haltung vielleicht am ehesten beschreiben. Als Komponistin hält sich die Berliner Pianistin zurück, als Solistin tritt sie verhalten in Erscheinung und ihr langjähriges, so erfolgreiches Trio mit Marc Mühlbauer (Bass) und Heinrich Köbberling (Drums) hat sie mit ihrem letzten Album „Not Far From Here“ (ECM/Universal) durch den Saxofonisten Uli Kempendorff offiziell zum Quartett erweitert. Gerade ist das zweite Album dieses Quartetts der Pianistin erschienen: „The Next Door“ (ECM/Universal). Darauf zu hören sind elf von den Bandmitgliedern geschriebene Stücke plus „Sometimes It Snows In April“ von Prince, die im gemeinsamen Prozess der improvisatorischen Interaktion einen einmaligen Flow entwickeln.
„Im Quartett können wir unsere verschiedenen Aufgaben offener und freier gestalten als im Trio“, ist Hülsmann überzeugt. „Obwohl es einen zusätzlichen Musiker gibt, ist eine striktere Rollenzuweisung nicht notwendig. Ich habe am Klavier sehr viel Bewegungsspielraum, kann von Unisono-Linien zur melodischen Begleitung übergehen und dann wieder zum Spielen von Basslinien wechseln – alles nahtlos, weil wir uns immer gegenseitig zuhören. Das ist unsere absolute Priorität.“ Das lässt sich am ehesten nachvollziehen, wenn Hülsmann mit ihrer Band diese Jazzmusik live auf der Bühne spielt. Ab dem 14. September ist das Julia Hülsmann Quartet bis zum 8. Oktober in Clubs und auf Festivals in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu erleben. Im Berliner A-Trane macht man den Anfang, gefolgt von Auftritten im Dortmunder Domicil (22. September), im Volkshaus Basel (28. September), im Wiener Porgy & Bess (1. Oktober) und in der Dresdener Tonne (8. Oktober). Alle Termine gibt es in „on tour“.
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Julia Hülsmann