Per Oddvar Johansen
Let's Dance
(Edition Records/Harmonia mundi)
Nein, nicht David Bowie. Keine Partymusik für grelle Großstadtläden, sondern Meditatives für den inneren Rückzug, einfühlsame Begleitung für die selbstgewählte Eremitage, eine angenehm ernüchternde Alternative zur akustischen Reizüberflutung. Oder: Einfach nur reflektieren, beobachten, sinnieren. Norwegens Schlagzeug-Ikone Per Oddvar Johansen, der auf „Let’s Dance“ auch noch die Violine, das Vibrafon, die Gitarre und hölzerne Perkussionsinstrumente bedient sowie an diversen elektronischen Geräten herumfummelt, hat mit seinem neuen Album sein archaisches Opus Magnum entworfen. Im Verbund mit dem Pianisten Helge Lien und dem Saxofonisten/Trompeter Torben Snekkestad entblättert er behutsam neun Eigenkompositionen, achtet dabei auf jeden Ton, jeden Hauch, jeden Schlag und verleiht dem entschleunigten Ganzen einen ganz bestimmten Rhythmus, ohne es zu dominieren. Wer einen Stempel für die Musik braucht, der würde trotz des nach Amerika klingenden „Uluru (For Anette)“ wahrscheinlich wieder bei „Nordisch“ oder „ECM“ landen. Zu billig. Doch, hier darf getanzt werden! Würdevoll, gelassen, feierlich, schwebend.