Tobias Hoffmann Trio
Slow Dance
(KLAENG Records/klaengrecords.de)
Die Methode hat sich bewährt. Wie auf den Vorgängeralben „Famous Songs Tenderly Messed Up“ (2014) und „Blues, Ballads & Britney“ (2017) arbeitet sich Tobias Hoffmanns Trio wieder wild-anarchisch durch die Musiklandschaft – über Genre- und Epochengrenzen hinweg. „Je mehr ich mich mit Jazz, Blues, Rock etc. auseinandersetze“, sagte der Gitarrenphilosoph Hoffmann einmal, „desto mehr verschwinden diese Kategorien. Es gibt sehr viele Querverbindungen – oder wir erfinden einfach welche.“ Auch diesmal bilden Songs diverser Provenienzen das Ausgangsmaterial: Cream neben Kenny Burrell, Lightnin‘ Hopkins neben Neil Young, Bruce Springsteen neben den Doors. Und daraus entstehen dann ausgesprochen rohe, erdige, sparsam-schmutzige Trio-Nummern, meist im Zeitlupen-Tempo – daher der Titel „Slow Dance“. Erneut kongenial mit dabei: Frank Schönhofer (E-Bass) und Etienne Nillesen (kleines Schlagzeug). Im sechsten Stück („Politician“) wird dann auch mal die Handbremse gelockert – alles explodiert in noisigem „Up-tempo-Free-Funk“. Was für ein genialer Spaß!