Vladimir Karparov
Iglika
(Unit/Membran)
Kinder beeindrucken – auch Musiker. Vladimir Karparov hat das balladeske Titelstück seines Quartettalbums „Iglika“ nach seiner Tochter benannt, ein weiteres heißt „Zappelige Füße“ und man ahnt beim Hören, wie es dazu kam. Überhaupt hat die Musik des bulgarischen Saxofonisten und seiner Partner Daniel Stawinski am Klavier, Igor Spallati am Bass und Dimitri Christides am Schlagzeug eine auffallende Leichtigkeit beim Verknüpfen von Nachdruck und Verspieltheit. Das liegt an den Wirbelwind-Phrasierungen der Folklore, die Karparov ebenso markant wie beiläufig brillant in die Musik integriert. Es hängt aber auch mit der Klarheit und Emphase zusammen, mit der das Quartett Spielformen der modern jazzenden Gegenwart mit seinen Stileigenheiten verbindet. Hier werden Geschichten erzählt, von Kindern, von Heimat, auch vom Flüchten, umarmend, integrativ und zugleich künstlerisch selbstbewusst.