Live-Tipp: Flosse auf Tournee

FlosseFlosseDer Titel des kürzlich erschienenen Debüts „Anomia“ vom Quartett Flosse aus Ostdeutschland braucht durchaus eine Erklärung. Das ist ein Begriff aus der Psychologie und beschreibt den mentalen Zustand eines Menschen, der durch unzureichende bzw. fehlende soziale Integration ausgelöst wird. Das Quartett Flosse will mit diesem Namen einerseits verdeutlichen, dass man sich keinen Deut um Konventionen, Normen und Regeln schert. Andererseits zeigt man damit aber auch, was für eine anarchistische Freude es sein kann, eben mit diesen Konventionen, Normen und Regeln zu spielen.

Kennengelernt haben sich Max Diller (Trompete & Flügelhorn), Hannes Kempa (Saxofon), Johannes Fricke (Bass) und Tim Gerwien (Drums) während ihres Studiums, mit ihrem Quartett Flosse probieren sie aus, wie sich die ästhetische Freiheit des Free Jazz mit den fixen, songähnlichen Strukturen von Indie-Rock und Pop in Einklang bringen lässt. Die zehn Stücke sind eindeutig Jazz, sie klingen zeitgenössisch, experimentell und verspielt. Sie bekommen aber einen regelrecht subversiven Einschlag, wenn sich die vier jungen Musiker Jazz-fremdes Material einverleiben, sodass sich die Wahrnehmung weitet und der akustische Raum zum Labor für eine sich wild-expressiv gebende Improvisationsmusik wird. Ab dem 12. Januar sind die vier jungen Musiker auf Tournee und bringen ihren spannenden Musikmix unter anderem im Nürnberger Club Tante Betty (12. Januar), im Erlangener E-Werk (16. Januar) und im Würzburger Keller Z87 (18. Januar) auf die Bühne. Alle Termine gibt es in „ontour“.

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Flosse

Text
Martin Laurentius
Foto
Lukas Diller

Veröffentlicht am unter News

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