Billy Childs

The Winds Of Change

(Mack Avenue/in-akustik)

Billy Childs – The Winds Of Change (Cover)Keine Angst, Pianist Billy Childs pfeift auf seinem neuen Album „The Winds Of Change“ nicht den Pathosklassiker der Scorpions nach. Auch wenn es die Weltlage gerade nicht hergibt – träumt er aber, ähnlich wie die Rocker aus Hannover damals, wohl davon, dass Hoffnung für den Planeten in der Luft liegen möge. Klänge wie seine machen das derzeitige irdische Dasein jedenfalls erträglicher. Seiner detailreich aufgebauten Musik (fünf Originale, Arrangements von Coreas „Crystal Silence“ und Barrons „The Black Angels“) hört man an, dass Childs ein richtiger Komponist ist, der auch Erfahrung mit der großen Form hat. Mit einem bestens aufgelegten Dreamteam – Trompeter Ambrose Akinmusire, Bassist Scott Colley und Drummer Brian Blade – zeigt Childs, dass sich Modern Jazz in klassischer Quartettbesetzung auch anders angehen lässt; er meidet das Thema-Solo-Thema-Schema, zeigt Sinn für Dramaturgie und Klangfarbenspiele, für wuchtig-komplexe Akzente und vielschichtige Eleganz.

Text
Ssirus W. Pakzad
, Jazz thing 148

Veröffentlicht am unter Reviews

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