Lars Danielsson
Symphonized
(ACT/edel)
Zwei Herzen schlagen, ach, in seiner Brust – Klassik und Jazz. Die hat der schwedische Bassist und Cellist Lars Danielsson schon immer gepflegt, auf seinem neuen Doppelalbum hat aber die Klassik klar die Oberhand. Auf der zweiten CD präsentiert er zusammen mit seinem Quartett Liberetto und dem Göteborger Sinfonieorchester sein Konzert für Oboe, Bass und Orchester, auf der ersten CD hat er Liberettostücke sinfonisch neu arrangiert. Die klingen nun mal nach Tschaikowsky, mal nach Strawinsky und elektrisieren so richtig, wenn sie, wie in „Nikita’s Dream“, mit den verschliffenen Trompetentönen von Arve Henriksen kombiniert werden. Auch die Polyrhythmik auf „Africa“ (Gast ist hier Paolo Fresu) weiß zu begeistern. Die Breitwand-Panorama-Klanglandschaften, die Danielsson entwirft, finden sicher ihre Liebhaber, man fragt sich aber doch des Öfteren, warum sich jemand heutzutage noch so exzessiv der Klangsprache des 19. Jahrhunderts bedient.