Exquisicion
Tsa
(Unit/Bandcamp)
Ganz entspannt bläst Rafael Schilt sein Tenorsaxofon im Albumopener „Rose Rouge“, während Stéphane Métrailler seine Tuba traktiert und Jonas Imhof mit den Besen über seine Snare streicht – der zweite Bläser, Pascal Walpen an Trompete und Flügelhorn, kommt auch noch ins Spiel. Das zweite Album des Schweizer Quartetts ist eine relaxte, aber weltläufige Angelegenheit. Denn Exquisicion verstehen sich auf die musikalische Beschreibung geografischer Orte wie die toskanische Therme „Bagno Vignone“, den atmosphärisch leicht vereist klingenden Karneval im Schweizer Bergdorf Evolène in „Mardi Gras“, der dann doch zu hymnischer Form aufläuft und heftig nach New Orleans schielt, oder das afrikanisch inspirierte „Bamboulélé“, das an die Großtaten eines Abdullah Ibrahim aus den 1970er-Jahren erinnert. Diese Vielseitigkeit macht Exquisicion zu einer Formation, deren leidenschaftliche Stimmungen durchweg poetische Kraft erzeugen.