RIP: George Winston
Er hat das Genre New-Age fast im Alleingang erfunden: Die Platten, die George Winston in den 1980er-Jahren für das Label Windham Hill eingespielt hat, waren Multi-Platin-Seller. Der US-Pianist war aber auch ein Spezialist für Musik fürs Kinderfernsehen und hat insbesondere die legendäre „Peanuts“-Musik seines Kollegen Vince Guaraldi weiter entwickelt. George Otis Winston III wurde 1949 in Michigan geboren und spielte 1972 sein Solo-Debüt für John Faheys Takoma-Label ein. Doch erst seine drei Alben für Windham Hill, „Autumn“, „Winter Into Spring“ und „December“, machten ihn weltberühmt und verkauften sich insgesamt 15 Millionen mal. Seine Musik war allerdings nicht unumstritten: Was die einen respektvoll „rural folk piano“ nannten, war für Winstons Verächter müdes Geklimper.
Da Windham Hill als New-Age-Label galt, wurde Winston zum „Father of New Age“, obwohl er dieses Etikett für seine Musik ablehnte – er konnte nämlich auch wie James Booker oder Fats Waller spielen. Seine frühe Liebe für Guaraldi führte zu zwei Alben, auf denen er sich mit dessen Musik beschäftigte: „Linus And Lucy: The Music Of Vince Guaraldi“ und „Love Will Come: The Music Of Vince Guaraldi, Volume 2“. Vor vier Jahren erschien sein 15. Piano-Solo-Album, auf dem er Songs von Sam Cooke, den Doors, Stephen Stills und Country Joe McDonald interpretierte. Winston starb nach einer langen Krebserkrankung am 4. Juni in Pennsylvania, er wurde 74 Jahre alt.